Multi-Talent zur Lösung von Zeitproblemem
Mit dem Multi-Timer lassen sich in analogen und digitalen Anlagen auf einfache Art diverse "Zeitprobleme" lösen. Die 4 Schaltausgänge können verwendet werden
- als Zeitschalter zum Einschalten für eine Zeit und / oder
- zur Verzögerung der Ein- und Ausschaltimpulse oder
- als Zufallsschalter
Die Schaltzeiten liegen zwischen 0,1 Sek. und 4,5 Min. Sie können für jeden der 4 Ausgänge und jede Schaltvariante individuell über ein Poti eingestellt werden.
Vorbildgerechter Fahrbetrieb für analoge Anlagen
Alternativ kann der Multi-Timer in analogen Gleich- oder Wechselstromanlagen zur Steuerung des vorbildgerechten Fahrbetriebs in einem Streckenabschnitt verwendet werden. Die Schaltausgänge steuern dabei
- das Bremsen, Halten und Anfahren der Lok und
- die Stellung des Signals
Für das Anfahren, Bremsen und Halten wird die Zeitdauer einzeln über Potis eingestellt. Das Signal (Anschluss optional) ist mit den Vorgängen Anfahren, Bremsen und Halten gekoppelt. Die Haltezeit kann über die am Poti eingestellte Zeit hinaus beliebig verlängert werden, indem der zugehörige Eingang mit Masse verbunden wird. Damit kann die Steuerung in eine komplexe (Blockstellen-) Steuerung integriert werden.
Auslösen der Schaltvorgänge
Die Schalteingänge können z.B. über Schalter, Taster, Lichtschranken oder Reedkontakte geschaltet werden, aber auch über beliebige Schaltungen, die gegen Masse schalten.
Wählen Sie "Ihre" Betriebsart*
* am echten Baustein mit Hilfe von Steckbrücken (Jumpern)
Betriebsart 1 "Zeitschaltung" (für analoge und digitale Anlagen)
Zur Steuerung aller Vorgänge, die für eine bestimmte Zeit eingeschaltet und nach Ablauf der Zeit automatisch wieder ausgeschaltet werden sollen. Beispiele:
- automatischer Halt der Züge an einem Gleis für eine bestimmte Zeit
- automatisches Öffnen der Schranken an einem Bahnübergang nach einer bestimmten Zeit
- Einschalten eines Karussels für eine bestimmte Zeit
Kombination mit Betriebsart 2
- individuelle Zuordnung der Betriebsarten 1 und 2 zu den 4 Ausgängen
- damit kombinierte Verwendung eines Multi-Timers als Zeitschalter und Impulsverzögerung (2+2 Ausgänge oder 3 + 1 Ausgänge)
Auslösen des Schaltvorgangs
- durch Schließen der Kontakte eines Schalteingangs (mit Tastern oder vergleichbaren externen Schaltungen). Taster nicht im Lieferumfang enthalten.
Schaltzeit
- individuelle Einstellung für jeden Ausgang an Trimmpotis
- maximale Einschaltzeit: 4,5 Minuten
- wahlweise retriggerbar* oder nicht retriggerbar**
* retriggerbar: Werden die Kontakte des Schalteingangs erneut geschlossen (z.B. der Taster erneut betätigt), bevor die eingestellte Zeit abgelaufen ist, beginnt die Zeit wieder von vorne zu laufen. Beispiel: Wird bei einer eingestellten Zeit von 60 Sekunden nach Ablauf von 30 Sekunden der Taster erneut betätigt, beträgt die Schaltzeit insgesamt 90 Sekunden.
** nicht retriggerbar: Werden die Kontakte des Schalteingangs erneut geschlossen, bevor die eingestellte Zeit abgelaufen ist, hat das keinerlei Auswirkungen. Ein neuer Schaltvorgang kann erst ausgelöst werden, nachdem die eingestellte Einschaltzeit abgelaufen ist.
Betriebsart 2 "Impulsverzögerung" (für analoge und digitale Anlagen)
Zur Steuerung aller Ereignisse, die zeitverzögert nach einem vorhergehenden Ereignis stattfinden sollen. Jede Zustandsänderung an einem der vier Schalteingänge wird mit der eingestellten Verzögerung an den zugeordneten Ausgang weitergeleitet. Als Zustandsänderung gilt sowohl das Öffnen als auch das Schließen der Kontakte des Schalteingangs. Beispiele:
- Öffnen der Schranken nach Durchfahrt eines Zuges
- Stellen eines Signals auf Halt nach der Durchfahrt eines Zuges
- verzögerte Auslösung von Schaltvorgängen, um eine dauerhafte Blockade von Schaltkontakten zu verhindern. Beipiel: Der Strom in einem Gleisabschnitt soll abgeschaltet (und der Zug zum Halten gebracht) werden, sobald der Zug einen Reedkontakt überfahren hat. Würde die Lok unmittelbar nach Überfahren des Reedkontaktes stehen bleiben, wäre es unmöglich, den Gleisabschnitt wieder einzuschalten. Mit dem Multi-Timer kann der Schaltimpuls verzögert werden, so dass der Zug erst dann zum Stehen kommt, wenn der Reedkontakt nicht mehr auslöst.
Kombination mit Betriebsart 1
- individuelle Zuordnung der Betriebsarten 1 und 2 zu den 4 Ausgängen
- damit kombinierte Verwendung eines Multi-Timers als Zeitschalter und Impulsverzögerung (2+2 Ausgänge oder 3 + 1 Ausgänge)
Auslösen des Schaltvorgangs
- durch Schließen oder Öffnen der Kontakte eines Schalteingangs (mit Schaltern oder vergleichbaren externen Schaltungen). Schalter nicht im Lieferumfang enthalten.
Schaltzeit
- individuelle Einstellung für jeden Ausgang an Trimmpotis
- maximale Verzögerungszeit: 30 Sekunden
Betriebsart 3 "Zufallsschaltung" (für analoge und digitale Anlagen)
Zur Steuerung aller Ereignisse, die nach dem Zufallsprinzip ein- und ausgeschaltet werden sollen.
Die 4 Ausgänge des Multi-Timers werden einzeln nach dem Zufallsprinzip jeweils für eine Zeit umgeschaltet. Das Zeitintervall, nachdem der Zufallsgenerator entscheidet, ob ein Umschaltvorgang ausgelöst wird oder nicht, wird individuell für jeden der Ausgänge über ein Trimmpoti eingestellt, es beträgt maximal 4,5 Minuten. Die nachgeordnete Schaltung kann über mehrere Zeitintervalle (maximal 10) ein- oder ausgeschaltet bleiben. Beispiele:
- Beleuchtungen von Häusern
- Reklamelichter
Manuelle Beeinflussung
- über Schalter oder externe Schaltungen mit vergleichbarer Funktion. Schalter nicht im Lieferumfang enthalten.
- solange die Schalter geschlossen bleiben, wird der aktuelle Zustand des zugehörigen Ausgangs "eingefroren" und die Zufallsschaltung hat keinen Einfluss mehr auf den Ausgang.
Schaltzeit
- individuelle Einstellung für jeden Ausgang an Trimmpotis
- maximale Einschaltzeit: 4,5 Minuten
- Die Schaltzeit ist hier das Intervall, nach dem der Zufallsgenerator entscheidet, ob ein Umschaltvorgang ausgelöst wird oder nicht.
Betriebsart 4 "Anfahr-Brems-Aufenthalts-Schaltung"
(nur für analoge Gleich- oder Wechselstrom-Anlagen)
Zur Steuerung des vorbildgerechten Fahrbetriebs in einem Halteabschnitt (z.B. an einem einzelnen Haltepunkt oder als Teil einer komplexen Blockstellensteuerung). Die Schaltausgänge steuern dabei
- das Bremsen, Halten und Anfahren der Lok und
- die Stellung des Signals
Für das Anfahren, Bremsen und Halten wird die Zeitdauer einzeln über Potis eingestellt. Das Signal (Anschluss optional) ist mit den Vorgängen Anfahren, Bremsen und Halten gekoppelt. Die Haltezeit kann über die am Poti eingestellte Zeit hinaus beliebig verlängert werden, indem der zugehörige Eingang mit Masse verbunden wird. Damit kann die Steuerung in eine komplexe (Blockstellen-) Steuerung integriert werden.
Schaltzeiten
- Zeit für Anfahren und Bremsen: maximal 12 Sekunden
- Haltezeit: im Automatikbetrieb maximal 4,5 Minuten. Die Haltezeit kann durch Schließen eines Schalters beliebig verlängert werden.
- Einstellung der Zeiten individuell über Potis
Gleisspannung beim Anfahren
- kann so eingestellt werden, dass die Lok zwar ohne Verzögerung, jedoch mit niedriger Geschwindigkeit anfährt.
- Die volle Gleisspannung liegt erst am Ende der Anfahrzeit an.
Ablauf bei Signal auf "Halt" (Schalteingang 1 geschlossen)
1. Beim Überfahren des Sensors am Beginn der Bremsstrecke wird der Schalteingang 2 geschlossen und dadurch der Bremsvorgang ausgelöst. Die Länge der Bremsstrecke ergibt sich aus der für das Bremsen eingestellten Zeitdauer. Um einen zuverlässigen Halt vor der Signal zu gewährleisten, kann vor dem Signal ein zusätzlicher Sicherheitsabschnitt eingerichtet werden, der bei Signalstellung "Halt" stromlos geschaltet wird.
2. Die Lok hält so lange am Signal, bis die Haltezeit abgelaufen ist (und der Schalteingang 1 automatisch auf "offen" umgeschaltet wird) oder bis der Schalteingang 1 (z.B. mit einem externen Schalter) geöffnet wird.
Durch Schließen des Schalteingangs 3 (z.B. mit einem externen Schalter) bei gleichzeitig geschlossenem Schalteingang 1 wird die Haltezeit verlängert und das automatische Öffnen von Schalteingang 1 nach Ablauf der eingestellten Haltezeit verhindert. Wird Schalteingang 3 vor Ablauf der eingestellten Haltezeit geöffnet, wird im Automatikbetrieb Schalteingang 1 erst nach Ablauf der Haltezeit geöffnet.
Ablauf bei Signal auf "Fahrt" (Schalteingang 1 offen)
Das Überfahren des Sensors am Anfang der Bremsstrecke hat keine Auswirkung, der Bremsvorgang wird nicht ausgelöst. Der Zustand von Schalteingang 3 hat ebenfalls keine Auswirkung.
Anmerkung: Würde das Signal auf "Halt" gestellt, bevor die Lok es passiert hat, würde sie (abrupt) am Signal / bzw. im stromlos geschalteten Sicherheitsabschnitt vor dem Signal anhalten.