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Trafos

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Trafo_Intro_1020

 

Der richtige Trafo: Nicht nur die Leistung zählt!

 

Ohne Trafo wäre ein Booster: ... nichts.

Für Märklin-kompatible Booster wird grundsätzlich ein Wechselspannungstrafo benötigt. In Kombination mit DCC-konformen Boostern kommen ebenfalls Wechselspannungstrafos zum Einsatz, es können jedoch auch Trafos mit integriertem Gleichrichter oder Schaltnetzteile verwendet werden. Bei der Auswahl des Trafos gilt es jedoch noch einige andere Merkmale zu beachten.

 

 

 

Leistung [VA]

 

Die Leistung eines Trafos wird in "VA", also Volt x Ampere angegeben. Die Mindest-Trafoleistung erfolgt nach der Formel:

gewünschte Gleisspannung [V] x gewünschter Abschaltstrom [A] = Mindest-Trafoleistung [VA] 

 

Beispiel für eine H0-Anlage: 

gewünschte Gleisspannung: 18 V

gewünschter Abschaltstrom: 3 A

--> Mindest-Trafoleistung: 18 V x 3 A = 54 VA

 
 

 

(Nenn-) Spannung [V]

 

Bei der Auswahl eines passenden Trafos sollte auf die Frage "Darf´s auch mehr Nennspannung sein?" ein klares "Nein" folgen. Das gilt nicht nur für die Kombination mit ungeregelten Boostern, sondern grundsätzlich für alle Booster.

 

Hintergrund:

Die Leistung, die aus der Differenz zwischen der tatsächlichen Trafo-(Spitzen-) Spannung und der gewünschten Gleisspannung und dem entnommenen Strom entsteht, muss der Booster als Wärme abführen. Ist diese Leistung zu hoch, überhitzt der Booster und schaltet infolge Übertemperatur ab - vorausgesetzt er hat eine Übertemperaturabschaltung. Hat er diese nicht, sind Schäden am Booster die Folge.

 
gewünschte Gleisspannung
empfohlene Trafospannung
10 – 12 V
12 V
12 – 15 V
15 V
15 – 18 V
16 V
18 – 22 V
18 V
> 22 V
20 V
 
Wird ein Gleichspannungs-Netzteil (Schalt-Netzteil) eingesetzt, sollte die Spannnung 2 bis 3 V über der gewünschten Gleisspannung liegen.

 

Strom [A]

 

Der maximale Strom

Booster, die in Digitalzentralen integriert sind, liefern zwischen ca. 1,5 A (kleine Digitalsteuerungen) und bis zu 5 A Strom und mehr (große Digitalzentralen). Sollen mehr als 2 bis 3 Züge gleichzeitig fahren und in mehreren Wagen die Innenbeleuchtungen eingeschaltet werden, sind die Grenzen der integrierten Booster kleiner Zentralen schnell erreicht und mindestens ein zusätzlicher Booster wird benötigt.

Externe Booster werden mit 2,5 A, 3 A, 4 A oder 5 A, aber auch mit 10 A oder mehr Ausgangsstrom angeboten. Die Idee, leistungsstarke Booster für die Versorgung großer Abschnitte oder gar der kompletten Anlage einzusetzen, liegt nahe, verspricht diese Lösung doch einen minimierten Montageaufwand. Auch die Tatsache, dass die Trennstellen zwischen den Booster-abschnitten beim Überfahren Probleme bereiten können, lässt den Gedanken an die Verringerung dieser Trennstellen auf das Minimum verlockend erscheinen. 

Die Idee hat nur einen entscheidenden Haken: Um den hohen Ausgangsstrom des Boosters ausnutzen zu können, muss der Abschaltstrom (oder anders formuliert: die Kurzschluss-Empfindlichkeit) entsprechend heraufgesetzt werden.

Der Abschaltstrom, bei dessen Erreichen die Anlage aus Sicherheitsgründen abgeschaltet werden sollte, ist umso geringer, je kleiner die Nenngröße der Anlage ist. Das kommt nicht von ungefähr: Um sich vorzustellen, wie der filigrane Radschleifer eines N-Fahrzeugs nach einem Kurzschluss auf einer Anlage aussieht, die durch einen 5 A-Booster versorgt wird (und nachdem 4,99 A Strom hindurchgeflossen sind), bedarf es nur wenig Phantasie.

 
Nenngröße
empfohlener Abschaltstrom
Z, N
2 A
TT, H0
3 A
0, I, II
5 A

 

Der minimale Strom

Der Trafo muss mindestens so viel Strom liefern wie der Booster am Ausgang bereitstellen kann, oder anders formuliert: Der Trafostrom muss mindestens so hoch sein wie der Abschaltstrom des Boosters bei einem Kurzschluss oder Überstrom.

 

Hintergrund:

Bei einem Kurzschluss oder einem zu hohen Stromverbrauch wird der maximale Strom des Boosters am Ausgang überschritten. Beträgt der Abschaltstrom des Boosters z. B. 5 A, der maximale Strom des Trafos jedoch nur 3 A, kann der Booster den Überstrom nicht erkennen und folglich auch den Strom nicht abschalten, um die elektronischen Bauteile im Boosters, die Fahrzeuge und die Schienen vor Schäden zu schützen.

Bei dieser Konstellation besteht Brandgefahr !


 

Trafo oder Schaltnetzteil?

 

Modellbahn-Trafos

sind, wie der Name verrät, für den Einsatz auf der Modellbahn gemacht.

Trafo_52VA_72_RGB Ihre Nachteile:
  • Sie bestehen zu einem großen Teil aus Kupfer. Daher sind sie schwer und teuer.
  • Die Zahl der verfügbaren Varianten hinsichtlich der Leistung [VA] ist begrenzt. Gerade, wenn hohe Ströme (>3 A) und hohe Nennspannungen (>18 V) erforderlich sind, sind passende Trafos keine "Standard-Ware" und meistens recht teuer.  

Ihr entscheidender Vorteil:

  • Modellbahn-Trafos gelten als Spielzeug und müssen daher strenge Anforderungen erfüllen. Man kann sie also als (Idioten-) sicher bezeichnen.

Unsere Empfehlung:

Modellbahn-Trafos sind die 1. Wahl für die Versorgung der Anlage. Beispiele für den sinnvollen Einsatz von Modellbahn-Trafos:

  • Anlagen, bei denen der Boosterstrom auf Werte bis ca. 3 A begrenzt wird und bei denen die erforderliche Trafospannung max. 18 V beträgt. Das sind i.d.R. alle Anlagen bis Nenngröße H0.
  • Versorgung des Zubehörs (Beleuchtungen, Schaltungen etc.)

 

Schaltnetzteile

werden z.B. für die Versorgung von Laptops eingesetzt. Ihre Verwendung auf der Modellbahn liegt nahe.

Schaltnetzteil_120VA_72_RGB

Ihre Vorteile:

  • Sie sind leicht und kostengünstig.
  • Sie können einfach an die individuellen Anforderungen angepasst werden. Bis 6 A Strom und 24 V Nennspannung sind problemlos drin.

Ihr entscheidender Nachteil:

  • Sie sind nicht für die Anwendung auf der Modellbahn gemacht und bergen (elektrische) Risiken, die man beim Einsatz berücksichtigen muss.

Unsere Empfehlungen:

  • Schaltnetzteile kommen dann zum Einsatz, wenn Ströme > 3 A und/oder Nennspannungen > 18 V erforderlich sind.
  • In einer Anlage sollten nie mehr als 3 Booster in einem Schienenverbund über Schaltnetzteile versorgt werden.
  • Werden Schaltnetzteile eingesetzt, müssen konsequent beide Schienen an den Boosterübergängen getrennt werden.