Weniger Störungen bei "alten" s88-Busleitungen
Das Problem:
Standardmäßig wird der s88-Bus mit einer Spannung von 5 V betrieben. Daher können - bei schlecht abgeschirmten Busleitungen - bereits Störspannungen von 2,5 V zu Fehlern in der Datenübertragung führen und Fehlmeldungen an den Empfänger verursachen. Je länger die s88-Datenleitungen sind, desto höher ist die Störanfälligkeit. Störungen werden durch fremde elektrische Signale verursacht, z.B. durch
- Schaltimpulse für Weichen oder
- digitale Signale in parallel zur Busleitung verlaufenden Datenleitungen
Anfällig für derartige Störungen sind vor allem Modellbahn-Anlagen, bei denen die schlecht abgeschirmten Flachbandkabel verwendet wurden (was bis zur Einführung von s88-N "Standard" war). Bei Anlagen, in denen Patchkabel entsprechend dem Standard s88-N als Busleitungen verwendet wurden, sind die Kabel ausreichend gegen Störspannungen durch fremde elektrische Signale abgeschirmt.
Ein kostengünstiger Lösungsansatz für "alte" Busleitungen:
Zur Erhöhung der Versorgungsspannung des s88-Busses auf 12 V wird der s88-Booster zwischen den Empfänger (Zentrale, PC über Interface oder Memory) und das erste s88-Modul geschaltet. Dadurch haben Störspannungen von weniger als 6 V keinen Einfluss mehr auf die Datenübertragung im s88-Bus.
Diese Lösung stellt eine kostengünstige Alternative zur Umrüstung der Busleitungen auf RJ 45-Patchkabel entsprechend s88-N dar. Bei ungünstiger Verlegung der Flachbandkabel kann die Erhöhung der Versorgungsspannung im s88-Bus nicht ausreichend sein, um alle Störungen zu verhindern. Dann hilft nur der Tausch der Flachbandkabel gegen gut abgeschirmte Patchkabel.
Geeignete s88-Rückmeldemodule
Die meisten handelsüblichen s88-Rückmeldemodule (z.B. von Littfinsky, Märklin, Viessmann, Tams) sind auch für die erhöhte Versorgungsspannung geeignet. Bevor Sie den s88-Booster in Ihre Anlage einbauen, empfehlen wir zu überprüfen, ob die verwendeten s88-Rückmeldemodule für eine Betriebsspannung von 12 V und damit für den Betrieb mit dem s88-Booster geeignet sind. Sie können das feststellen, indem Sie überprüfen, welche IC-Typen in den Rückmeldern eingesetzt werden.
- Module mit ICs, die in der Typenbezeichnung die Nummern "4014" oder "4044" haben: Diese Module sind für den Betrieb mit dem s88-Booster geeignet.
- Module mit ICs, deren Typenbezeichnung mit der Nummer "74" beginnt: Diese Module sind für den Betrieb mit dem s88-Booster nicht geeignet. Bei einer Erhöhung der Versorgungsspannung auf 12 V durch den s88-Booster werden diese Module beschädigt!