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FAQs

Know_How_Intro_0340

Einstellen der Lastregelung bei Lokdecodern

Eine Lastregelung ist nichts weiter eine PID-Regelung, wie sie in der Regeltechnik beschrieben wird. Sie besteht aus drei Teilen, dem proportionalenTeil mit dem Parameter Kp, dem integralen Teil mit dem Parameter Ki und dem differenziellen Teil mit dem Parameter Kd. Soweit die Theorie. Normalerweise passen die vom Werk eingestellten Parameter der Lastregelung schon recht gut. Trotzdem gibt es immer wieder Loks, bei denen eine Anpassung nötig ist. Im folgenden eine kurze Beschreibung, wie man vorgehen sollte.

 

Wenn die Lok ruckelt:

Erhöhen Sie den Wert für CV#52 (KD) in 5-er Schritten. Führt dieses nicht zu einer Verbesserung der Fahreigenschaften, setzen Sie den Wert von CV#52 auf die Werkseinstellung (Defaultwert) zurück. Verringern Sie dann die Werte für CV#50 (KP) in 5-er Schritten und für CV#51 (KI) in 2-er Schritten. Wenn die Lok zu wenig Kraft hat und z. B. bei Bergfahrt sehr langsam wird, erhöhen Sie den Wert für CV#51 (KI) in 2-er Schritten, bis die Lok anfängt zu ruckeln. Erhöhen Sie dann den Wert für CV#52 (KD) in 5-er Schritten. Wenn diese Vorgehensweise nicht zum Erfolg führt oder die Lok sofort nach Erhöhung von CV#51 anfängt zu ruckeln, setzen Sie die Werte für CV#51 und CV#52 zurück und erhöhen Sie den Wert für CV#50 (KP) in 5-er Schritten.


Wenn die Lok schaukelt:

Verringern Sie den Wert für CV#52 (KD) in 5-er Schritten. 

Hinweis: Die Einstellung der Lastregelparameter ist sehr diffizil, eine Veränderung kann zu einer erheblichen Verschlechterung der Fahreigenschaften führen. Daher sollten die Werte grundsätzlich nur in kleinen Schritten verändert werden. Wenn eine Veränderung der Lastregelparameter keine Verbesserung bringt, sollten Sie die Defaultwerte wieder einstellen. In diesem Fall kann auch eine Störung vom Motor die Ursache sein (siehe unten).

 

 


 

Messen des Motorstroms einer Lok

Leider ist es nicht damit getan, ein Messgerät auf Strommessung zu stellen und die Lok eine Runde fahren zu lassen. Der Messwert muss das wiedergeben, was die Lok unter Höchstlast, also beim Anfahren und mit Belastung,  verbraucht. 

Motorstrom_messen

 

Die Skizze verdeutlicht die Messanordnung, bei der die Lok mit Höchstgeschwindigkeit gegen einen Prellbock fährt und an einem auf Strommessung eingestellten Multimeter der Strom abgelesen wird. Die Stromversorgung erfolgt über einen normalen Fahrtrafo.

Aber ACHTUNG! Der am Multimeter angezeigte Wert ist lediglich der Effektivwert! Um den Spitzenwert und damit den tatsächlichen, für den Decoder relevanten Motorstrom zu ermitteln, ist noch ein bisschen Mathematik nötig: Spitzenwert = gemessener Effektiv-Wert x 1,4

Es empfiehlt sich, auf diesen Wert noch 10 bis 15 % als Reserve aufzuschlagen und einen Decoder auszuwählen, der einen entsprechend hohen Motorstrom liefern kann.

 

 

 


 

Ladeschaltung für Stützelkos

Stützelkos können von der Kapazität nie groß genug sein. Sie haben aber beim Einschalten die dumme Eigenschaft wie ein Kurzschluss zu wirken. Wenn die Kapazität zu groß wird, kann so der Decoder geschädigt werden und es kann Probleme beim Einschalten des Boosters/Zentrale geben. Um das zu verhindern schaltet man eine kleine Ladeschaltung zwischen Decoder und Elko. So eine Ladeschaltung kann z.B. eine Konstantstromquelle sein, die abschaltbar ist, wie in PowerPacks, oder aus nur zwei Bauteilen bestehen, wie im folgenden Bild:

Ladeschaltung

 

 

 

Der Wert für R1 sollte um die 100 Ohm liegen, die Diode D1 sollte 1 A (z.B. 1N4000er-Reihe) verkraften können. C1 ist der Stützelko und der Decoderanschluss ist der offizielle Anschluss des Decoders für Stütz-Elkos (1 = Minus, 2 = Plus des Elkos).

 

 

 

 


 

Entstören von Loks

Wenn plötzlich eine Lok los fährt, wenn eine bestimmte andere Lok in der Nähe vorbei fährt, oder wenn die Lastregelung eines Decoders nicht vernünftig einstellbar ist, dann sind meistens Störungen aus dem Motor oder dem Decoder Schuld. Solche Störungen kann man mit einfachen Mitteln abmildern.

Wenn der Decoder andere Loks stört, hilft eine Drossel in der Zuleitung vom Gleis zum Decoder der störenden Lok(bei Mittelleiter-System, der Schleiferanschluss, bei Zweileiter der rechte Schienenanschluss).

Stört der Motor den eigenen Decoder sind zwei Drosseln in den Zuleitungen vom Decoder zum Motor fällig und wenn noch nicht vorhanden, ein Kondensator (1 nF) möglichst nah zwischen den beiden Anschlüssen des Motors.

In beiden Fällen sollte der Wert der Drossel zwischen 1 µH und 4,7 µH liegen. ACHTUNG: die Strombelastung, also Gesamtstrom bzw. Motorstrom, muss die Drossel vertragen können!

 


 

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